Die Ausbildung von Jugendspielern in Nachwuchsleistungszentren, auch NLZ genannt, gewinnt immer mehr an Bedeutung. Sie ist ein essentieller Bestandteil in den Strukturen und Strategien der Vereine. Ein wichtiger Anreiz ist es, die vielversprechendsten Talente für sich zu gewinnen, um diese für die erste Mannschaft zu entwickeln oder die sehr gut ausgebildeten Spieler gewinnbringend an andere Vereine zu verkaufen.
Es stellt sich die Frage: wie wird die Arbeit in den Nachwuchsleistungszentren in 5 Jahren aussehen? Wir richten den Blick in die Zukunft und zeigen mögliche Entwicklungen auf.
Eigenverantwortlichkeit der Spieler
Den Schritt ins Profigeschäft haben schon immer diejenigen Fußballspieler geschafft, die besonders viel Energie in die eigene Entwicklung investiert haben. Durch die Entwicklung neuer Tools, besteht die Möglichkeit für Spieler, sich datenbasiert selbst zu analysieren. Dadurch können sie sich gezielt verbessern und ihre eigenen Potenziale voll ausschöpfen. Accrington Stanley ist ein gutes Beispiel dafür.
In den NLZ haben die Spieler Zugang zu Filmaufnahmen ihrer Spiele, Trainingseinheiten und den dazugehörigen Daten. Diese können auf mobilen Geräten jederzeit abgerufen werden. Durch die technische Affinität der jungen Generation, kann bereits früh die technische Komponente in den Trainingsplan integriert werden. Der Umgang mit videobasierten Analysedaten wird immer selbstverständlicher, sodass Spieler jederzeit und von überall die Möglichkeit haben, auf diese zuzugreifen und sie für das gezielte Training der eigenen Fähigkeiten zu nutzen. Daher ist davon auszugehen, dass sowohl für Trainer als auch Spieler die Relevanz von Daten und Analysetools bis 2025 zunehmen wird.
Durch die Nutzung von Analyse-Plattformen können die Daten innerhalb des ganzen Vereins geteilt und von allen Trainern und Spielern transparent und einfach genutzt werden. Einschätzungen zur Entwicklung eines Spielers können basierend auf den ausgewerteten Daten nutzerfreundlicher dargestellt und vermittelt werden. Der Austausch von Einschätzungen und Ideen zu taktischen Inhalten zwischen Trainern und Spielern wird durch das vorhandene Video- und Datenmaterial bereichert. Ebenfalls ist davon auszugehen, dass fortschrittliche Technologien aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz Einfluss auf den Trainings- und Spielbetrieb nehmen werden.
Der Konkurrenzkampf zwischen den Vereinen um die größten Talente wird vor allem im Nachwuchsbereich immer härter. Zunehmend wechseln bereits sehr junge Spieler den Verein. Die Auswertung von individuellen Analyse- und Videodateien bietet den Spielern den Vorteil, ihre Leistungen datenbasiert präsentieren zu können und sich mit ihrem Portfolio zu empfehlen. Dabei wird dieses Portfolio fortlaufend ergänzt und kann Spielern helfen, ihre sportliche Karriere kontinuierlich voranzutreiben.
Der Akademikerbereich wird noch wettbewerbsintensiver werden, da die Spieler ständig von Verein zu Verein wechseln, wenn Verträge auslaufen und neue Angebote vorliegen. Analyseplattformen werden den Spielern ein vollständiges Leistungsportfolio aus Videos und Daten zur Verfügung stellen. Dieses Portfolio wird sie begleiten und mit jedem Vereinswechsel wachsen, so dass ein anpassbares, aber objektives Mittel zur Verfügung steht, um ihr Talent zu zeigen.
Technisches Know-how von Trainern — “Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit.”
Nach wie vor gibt es einige Trainer, denen es an Wissen und Verständnis für die Nutzung und Anwendung von Daten fehlt. Angesichts der immer weiter zunehmenden Wichtigkeit der Talententwicklung, wird dies im Jahr 2025 nicht mehr der Fall sein können. Trainer müssen Daten lesen und verstehen können, um die sich daraus ergebenden Rückschlüsse für die Gestaltung von Trainingseinheiten und Spielen zu nutzen. Auch wenn Technologien die Arbeit eines Trainers erleichtern können, wird es immer auf das Gespür eines Trainers ankommen, einschätzen zu können, in welcher Situation welche Daten relevant sind und sinnvoll genutzt werden können. Die zunehmende Sicherheit im Umgang mit Analysedaten wird es Trainern auch ermöglichen, eigene Modelle und Kennzahlen für ihre speziellen Bedürfnisse zu entwickeln.
“Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit”, sagte bereits einst Schiller. Dies betrifft ebenfalls die Arbeitsweise von Vereinen. Trainer und sportlichen Verantwortlichen, die sich nicht mit dem Wandel in der Nutzung von Daten auseinandersetzen, werden bereits auf kurze Sicht Wettbewerbsnachteile erleiden. Dahingehend werden diejenigen, die mit der Zeit gehen und die durch neue Technologien entstandenen Möglichkeiten nutzen, ihr Repertoire an Werkzeugen zur Steuerung der individuellen Leistungsentwicklung deutlich erweitern.
“In meiner 15-jährigen Zeit im Fußball musste ich ständig neue Fähigkeiten erlernen, insbesondere in der Nutzung von Daten, um die Leistungen von Einzelnen und der Mannschaft bewerten zu können. Unsere Jugendarbeit soll in diesem Bereich führend sein und wir sind überzeugt, dass Bepro dabei die Zukunft darstellt. Mit Bepro können wir das Maximum aus unseren Spielern herausholen und mit unseren Mannschaften und dem Verein noch besser werden.”"
Duncan Fearnhead, Leiter der Nachwuchsabteilung bei Accrington Stanley
Daten können sich häufig trocken anfühlen. Damit auch das Interesse junger Spieler geweckt wird, ist es eine Aufgabe von Trainern, die Leistungsinformationen greifbarer zu gestalten. Die Informationen müssen in die “Fußballsprache” übersetzt werden, sodass diese verstanden und angewandt werden können. Nur dann ist es den Spielern möglich, sich durch die gezielte Nutzung von Daten zu verbessern.
Trainer, die in ihre tägliche Arbeit neue Analyse-Technologien implementieren, werden besser informiert sein und ihre Arbeit effektiver und effizienter ausführen können. Mit den neuen Verfahren werden zeitintensive Aufgaben, wie das Erstellen von Videoclips oder das Coding von Ereignissen, nicht mehr manuell durch den Trainer oder Analysten erfolgen. Diese Art von Technologien stehen bereits heute zur Verfügung. (Auch wenn es dafür heute Lösungen gibt, wie BEPRO!)
Daten - Überfluss und Regulierungen
Es gibt keine Zweifel, dass Daten im modernen Fußball eine wichtige Rolle einnehmen. Sie haben bereits in den letzten beiden Jahrzehnten den Fußball auf ein hohes Niveau vorangebracht. Seit neuestem ist die Anzahl der gemessenen Datenpunkte pro Spiel enorm in die Höhe gegangen. Diese Entwicklung ist mit der Einführung weiterer Technologien zu begründen — dieser Trend wird weitergehen und zu einem noch höheren Datenvolumen führen. Ähnliches ist auch für den Jugendfußball in den kommenden Jahren zu erwarten.
Neue Metriken werden entwickelt werden und noch mehr Datenpunkte erfasst werden, was zwar mehr Leistungsinformationen bietet, aber auch zu mehr Verwirrung führen kann. Die Trainer und Spieler sind nun in der Pflicht, die Übermenge an Daten zu filtern und in den richtigen Momenten zu nutzen.
Den Vorteil, den Daten mit sich bringen, ist die Objektivität der Leistungsbeurteilung. Positions- und Laufdaten, Belastungssteuerung, Spielkontrolle und Entscheidungsfindung werden somit nicht mehr ausschließlich subjektiv durch Verantwortliche bewertet. Automatisiert erstellte Berichte aus verschiedenen Datenquellen werden dem Trainerstab und Spielern Hilfestellung bieten, die Einzel- und Mannschaftsleistung zu verbessern. Diese Berichte fordern ein tieferes Verständnis aller Beteiligten, werden es jedoch auch einfacher machen, die Daten zu verstehen.
“Vereine nehmen den Schutz der jungen Spieler enorm ernst. Dazu gehört auch immer mehr die Kontrolle über ihre Leistungsdaten. Das ist ein sehr wichtiges Angebot, das Trainern mehr Einblicke in die Leistungen der Mannschaft gibt, jedoch ist es genauso wichtig, zu wissen, wer genau die Daten erfasst, wie diese gespeichert werden und wer darauf Zugriff hat.”
LucaBergamini, führender Sportanwalt
Mit der erhöhten Menge an Daten geht auch ein größerer Bedarf an Regulierungen einher. Leider ist es heutzutage häufig der Fall, dass nicht jedem bewusst ist, von wem die Daten erhoben und verwahrt werden. Dementsprechend muss das Ziel der nächsten Jahre sein, transparente Prozesse zu schaffen, um allen Beteiligten Sicherheit im Thema Datenschutz zu geben.
Dazu gehört, dass die verantwortlichen Unternehmen im vollem Umfang mit der DSGVO und anderen Gesetzen konform sind — andernfalls können die unternehmerischen Tätigkeiten untersagt werden.
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Bei BEPRO arbeiten wir an der Entwicklung von Leistungsinstrumenten, die für Sportakademien auf der ganzen Welt einen echten Unterschied machen. Für den Fußball vereinen wir ein echtes Verständnis des Spiels, die Fähigkeit zur Entwicklung intuitiver Tools auf der Grundlage fortschrittlicher Technologie und einen kundenorientierten Ansatz, um Teams bei der Messung, dem Verständnis und der Verbesserung ihrer Leistungen zu unterstützen.